ben'chts vom Aerztlichen Verein enthaltenen Nekrolog aus der Feder eines der ältesten Freunde Varrentrapps, Dr. Mappes.
Die seit Anfang 1862 insbesondere unter der Kinderwelt immer weiter um sich greifende sogenannte granulöse Augenliederentzündung führte die Nothwendigkeit herbei den solchergestalt erkrankten Kleinen ein eigenes aus zwei Sälen bestehendes Lokal getrennt von den übrigen Hospitalsälen einzuräumen. Wir dürfen uns zu dieser Einrichtung entschieden Glück wünschen, da wir auf solche Weise einer Weiterverbreitung des ansteckenden Leidens auf die übrigen Hospitalinsassen Einhalt gethan zu haben glauben. Eine andere Neuerung bestand darin, daß Behufs der Vornahme feinerer Augenoperationen, namentlich der des grauen Staars, und der noth- wendigen Nachbehandlung im verdunkelten Raum ein besonderes Zimmer eines im Hospitalgarten gelegenen Häuschens zur Verfügung gestellt wurde.
Die Stelle eines Hülfsarztes am Hospital bekleidete bis zum 1. Novbr. 1860, von demselben Datum 1858 an, Herr I)r. Otto Eifer. Sein unmittelbarer Nachfolger wurde Herr Dr. Victor Cnyrim. Nach Ablauf der nächsten zwei Jahre, am 1. Nov. 1862, trat der neuerwählte Herr 1)r. Moritz Schmidt das erledigte Amt an.
Die Herren Dr. Dr. Fresenius und Lucä setzten während der letztverstoffenen drei Jahre ihre Vorlesungen, der Erstere über phanerogamische im Sommer — und über kryptogamische Gewächse im Winter — der Letztere in zweijährigem Lehrgang über Anatomie des Menschen, mit gewohnter Liebe und Pflichttreue fort, und beide hatten sich stets einer aufmerksamen und lernbegieriger Schaar jüngerer und älterer Hörer aus verschiedenen Berufskreisen zu erfreuen.
Außerdem wurden unsere Lehrsäle aber noch in Anspruch genommen und von der Administration mit Bereitwilligkeit eingeräumt zu Vorträgen über Chirurgie und Verbandlehre während der Sommerhalbjahre 1859 und 60 durch Herrn Dr. Cnyrim, zu solchen über Chemie im Winter 1860 auf 61 und über chemische Technologie im Winter 1861 auf 62 durch Hrn. Dr. phil. Theodor Müller, — das letzte Mal auf Ansuchen verehrl. Polytechnischer Gesellschaft —, und endlich zu Vorträgen über organische Chemie im Winter 1861 auf 62 durch Herrn Dr. Schiel. Auch dürfen wir nicht unerwähnt lassen, daß dem Stenographischen Verein seit dem Sommer 1860 einer unserer kleinen Säle zu seinen Zusammenkünften unentgeltlich überlassen worden ist.