Achtundneunzigster Bericht
der
Dr. Senckenbergischen Stiftung
zu Frankfurt am Main bom 1. Ahn» 1939 bis 31. März 1940.
In die Administration der Stiftung wurde an Stelle des im bongen Jahre ausgeschiedenen Herrn Professor von Mettenheim Herr Professor Otmar Freiherr bon Verschuer gewählt. Herr Professor von Verschuer übernahm auch die Aemter, welche früher Herr Professor bon Mettenheim betreute.
Die Administration wurde in der Sitzung bom 20. Februar ds. Is. wiebergewählt und die Verteilung der Aemter in der bisherigen Besetzung für 3 Jahre erneuert.
Am 22. August 1939 fand die jährliche Nebisionssitzung statt. An derselben nahmen teil als Eoerecutoren der Dekan der juristischen Fakultät Gießen, Herr Professor Dr. Eger und für die medizinische Fakultät Gießen, Herr Professor Dr. Niehm- Als Nedisor war bon Seiten der Stadtberwaltung Herr Stadtrat Dr. Müller erschienen. Die Bücher und die Abschlüsse der Stiftung waren auf Veranlassung des Herrn Oberbürgermeisters Dr. Krebs durch Beamte des städtischen Nebifionsamtes einer eingehenden Prüfung unterzogen worden. Herr Stadtrat Dr. Müller berichtete auf Grund dieser Prüfung, daß die Buchhaltung, Wertpapiere und Hypothekenbriefe übereinstimmend mit der vorgelegten Aufstellung befunden wurden. Der Administration wurde volle Entlastung erteilt.
Am 11. Mai 1939 hat das Preisrichterkollegium des Senckenberg-Preises erstmals den Senckenberg-Preis in Höhe bon Nm. 4000.— Herrn Dr. Ernst Nuska in Berlin für seine Verdienste um die Elektronen-Mikroskopie zuerkannt. Die Verkündigung des Preisträgers erfolgte bei der Feier des 25 jährigen Bestehens der Iohann- Wolsgang-Goethe-Universität am 1. Juli 1939.
Am 12. August 1939 verstarb bas Altmitglied der Administration Herr Karl Eberhard Klotz. Herr Klotz, der durch mehrere Jahre stellbertretender Vorsitzender der Aministration war, hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Bürgerhospitals in den Jahren der Inflation sich besondere Verdienste um den Fortbestand des Hospitals in jenen schweren Zeiten erworben. Die Stiftung wirb bas Andenken des Verstorbenen stets in Ehren halten.
Aus steuerlichen Gründen wurde eine Neufassung der Satzung der Stiftung notwendig. Diese ist nach sorgfältiger Beratung durch die Administration beschlossen, bon den Eoexecutoren und Revisoren gutgeheißen und durch Vermittlung des Herrn Oberbürgermeisters, Nechtsamt Stistungsabteilung, dem Herrn Negierungspräsidenten in Wiesbaden zur Genehmigung borgelegt worden.
Dem Winterhilfswerk wurde, wie im vergangenen Jahre, der Betrag bon Nm. 500.— überwiesen.