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Vierundachtzigste Nachricht

von dem Fortgang und Anwachs

der

vr. Senckenbergischen Stiftung

zum Besten der Arzneikunde und Krankenpflege

vom 1. April 1917 bis 31. März 1918.

Auch das verflossene Wirtschaftsjahr stand noch im Zeichen des Weltkrieges. Bei dem Fehlen fast sämtlicher Stiftungsbeamten und dem Mangel an eingearbeiteten Hilfskräften bedurfte es harter Arbeit zur ordnungsmähigen Durchführung der Geschäfte.

Der Vorsitzende der Administration, Herr Geheimer Sanitätsrat Or. Roediger, der seit Kriegsbeginn zur militärischen Dienstleistung als Oberstabsarzt beim Marinelazarett in Hamburg eingetreten war, wurde in Genehmigung eines Gesuches der Administration vom 25. 3. 1917 ab bis auf Weiteres zur Wahrnehmung der Dienstgeschäfte als Vorsitzender der Administration der Or. Senckenbergischen Stiftung nach Frankfurt a. M. beurlaubt.

Am 25. März 1918 verlor die Administration durch den Tod ihr ältestes Mitglied und stellv. Vor­sitzenden, Herrn Albert von Metzler. Seit über 40 Jahren war er Mitglied und 26 Jahre lang stellvertretender Vorsitzender der Administration. Ms solcher führte er während der drei ersten Jahre des Krieges die Amts­geschäfte der Administration unter erschwerten Umständen, trotz seines hohen Alters in unverminderter Treue und Gewissenhaftigkeit. Sein Tod ist für die Stiftung ein schwerer Verlust, sein Andenken wird in der 0r. Sencken­bergischen Stiftung in gröszter Dankbarkeit und Verehrung fortleben.

Zu der am 22. November 1917 stattgehabten 100 Jahr-Feier der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft überbrachte der Vorsitzende der Administration, Herr Geh. Sanitätsrat Ör. Roediger, die Glück­wünsche der Stiftung. Als Jubiläumsgabe soll nach dem Krieg das Olporträt des zeitigen Herrn Vorsitzenden der Administration angefertigt und überreicht werden.

Am 18. August 1917 fand die Prüfung der Jahresrechnung für 1916/17 statt. Hierzu waren als Re­visoren erschienen: Von Seilen der Städtischen Behörden: Herr Oberbürgermeister Georg Voigt. Von Seiten der Erotzherzoglichen Ludwigs-Universität zu Eietzen: Herr Professor Or. Hans Emelin,.Dekan der juristischen Fakultät und Herr Geheimer Medizinalrat Professor vr. Hans Strahl, als vertr. Dekan der medizinischen Fakultät.

Die Revision ergab die Richtigkeit der Buchführung und die Übereinstimmung des Stiftungsvermögens mit der vorgelegten Bilanz.

Infolge der im Laufe des Jahres mehrfach erfolgten Fliegerangriffe auf Frankfurt a. M. versicherte die Administration ihre sämtlichen Jnstitutsgebäude usw. gegen Fliegerschäden.

Zur VI. und VI I. Kriegsanleihe zeichnete die Stiftung 50000 M.

Die für 1917/18 bewilligten Teuerungs-, Kriegs- und Familienzahlungen wurden unter teilweiser Erhöhung der Sätze auch für 1918/19 weiter bewilligt.

Der seit dem Jahre 1879 als Prediger des Bürgerhospitals und Krankentröster für die ev.-protestan- Bürger,,fpum. tische Hausgemeinde des Bürgerhospitals angestellte Herr Professor vr. Christian Gotthold starb nach kurzer