22 . 3 - . 1945 *
Senckertbergische Naturforschende Gesellschaft
gegründef 1817
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Frankfurt a. M., den
Senckenberg-Anlage 25
Sehr* sceehrtec H rr Professor Reulingl
Ich bin gerade im Museum, um mit Ihnen zu besprechen, was nun mit mit den Fahrten werden soll^ und erfahre, dass Sie krank sind.
Bis jetzt war es unmöglich, wegzukommen. Am Montag war -der Angriff auf Hanau und keine Zugverbindung. Ich hätte höchstens von Steinheim aus laufen müssen, doch das war ja mit d. m Gepäck nicht möglich. Ich lieh mir ein Fahrrad, und führ zu Frl. Perl nach Babenhausen, nahm ihr auch gleich ein Pak-t Globol mit, Wir wollten joto noch mal abwarten, wie die Bahnverbindung wieder wird. Am Dienstag war Frl. Perl in Frankfurt und meinte, dass es wohl eben nicht gut möglich wäre, da auch die Lüg'- auf dieser Strecke alle beschossen würden.
Heute wollte ich mit Ihnen darüber sprechen, und ich weiss nun nicht recht, was zu tun ist. Am besten ist es dann wohl, wenn wir noch mal etwas abwarten, bis sich die allgemeine Lage hoffentlich etwas gekläft hat.
Ich werde nun wieder nach Oberlais fahren. Hoffentlich finde ich für die Zeit, wo das Kind bei Frau Schmidt Scharlach hat, ein anderes Quartier.
Ich wünsche Ihnen gute Besserung und grüsse Sie vielmals
K/0536