geologischpalaeontologisches HEIDELBERG, den 21. Januar 1944

INSTITUT DER UNIVERSITÄT haupistr. 52, fernrüF 6883

DIREKTOR: PROF. DR. J. L. WIRSER '

\

Sehr geehrter Herr Doktor !

Sie hatten die Freundlichkeit schon vor längerer Zeit nach meinen Ton - stein Studien zu fragen. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich erst heute antworte. Sie wissen ja, dass ich immer noch zum Heeresdienst eingezo - gen bin und mich immer nur vorübergehend in Heidelberg aufhalte.

Auf die Tonsteine bin ich aufmerksam geworden, als ich 1933/34 das im Mittleren Schwarzwald eingeklemmte Oberkarbon von Diersburg - Berg haupten untersuchte. Die dort vorkommenden Tonsteine sind in meiner Abhandlung des N. Jahrbuches Beilageband 73 Abt. B., 1935 S. 353-356 erwähnt. Ich erbat darnach Material aus dem Sanrgebiet, bin aber in die­ser Untersuchung stecken geblieben, da vor dem Kriege Vierjahresplan - arbeiten nötig wurden und ich dann ja im Herbst 1939 als Wehrgeologe eingezogen wurde.

Ich zweifle nicht daran, dass den Tonsteinen, bzw. Tuffiten besondere §tratigraphische Bedeutung zukommt. Sie sind nicht nur in Süddeutschland, sondern auch in Belgien und in OberSchlesien bekannt, wahrscheinlich auch noch in anderen Kohlengebieten.

mmm