19. Dezember 191G

Herrn

Hermann NETTER

Myliusstrasse 31

Hochgeehrter Herr!

Eins unserer langjährigen treuen Mitglieder hat uns auf Ihren Namen aufmerksam gemacht, veil es glaubte, dass vir wohl auch hei Ihnen auf Verständnis für die Notlage der Gesell­schaft rechnen dürften. Wir erlauben uns daher, Innen die bei­gelegten Notrufe der Sonckenher^isc^en Naturferselenden Gesell­schaft mit der Bitte zu übersenden, Sie möchten in wohlwollende Erwägung ziehen, ob es Ihnen nicht möglich ist, sich der Zahl derjenigen Mitbürger anzuschliescen, die zur Förderung wissen­schaftlicher Bestrebungen bereit sind und damit die Blüte der zahlreichen weltbekannten Anstalten Frankfurts geschaffen haben. Es ist für uns in der gegenwärtigen Zeit dringend nötig, alle diejenigen auf unserer- Seite zu wissen, die uns helfen können und wollen, denn die Lage der Gesellschaft ist so schwarz, wie sie in ihrer hundertjährigen Geschichte noch nie gewesen ist.

Mit ausgezeichneter Hochachtung

die Direktion der- Senckenbergischen N&turfersehenden Gesellscahf

u. i. d. N.

*

I. Direktor