5.Januar 1921
Herrn
Direkter RICHARD KLIMSCH
Madrid
Calle Serrano 98 Hochgeehrter Herr!
Ihre Frau Schwester, Frau Prof. ENCESSER, hat uns die Erlaubnis gegeben, auch an Sie unseren Hilferuf zu schicken.
Unsere Lage ist so, dass wir jeden Freund, der uns hilft, das drohende Verhängnis aufzuhalten, mit wärmstem Danke begr-issen. . Wir kämpfen nicht darum, einige Jahre langer aushalten zu können; unser Kampf soll vielmehr einige böse Jahre überwinden helfen, um dann dem Museum ein bescheidenes Dasein wieder zu garantieren. Jetzt ist die Lage so bitter, dass wir nicht einmal imstande sind, unsere Angestellten vor Not zu schützen! An Neuerwerbungen denkt bei uns niemand, wir fühlen uns nur als Hüter dessen, was unsere Vater geschaffen haben und wollen es nicht untergehen lassen.
Vielleicht ziehen Sie in Erwägung ob es Ihnen nicht möglich ist, uns in irgendeiner Form zi? Hülfe zu kommen. Wir haben gerade in Spanien eine ganze Menge v,n Freunden gewinnen können und sehen auch sonst, dass das Interesse an unserem über hundert Jahre alten Museum fortgesetzt steigt. So hoffen wir auch Sie zu gewinnen, und würden uns über einige Zeilen herzlich