Lieber Herr Henrich!

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23.Dezember 1919

Ich mochte Ihnen zugleich auch ira Namen der Senekenbergi- sehen Naturforschenden Gesellschaft das herzlichste Mitgefühl aus­sprechen, dass Sie gerade in der Weihnachtszeit Ihren Vater verlieren mussten. Es ist, wenn das Haupt der Familie weggenommen wird, so als

ob alle die schweren Semen, die auf seinen Schultern lasteten und die

in der Gegenwart sicher nicht leichter geworden sind, nun, .enr auf die jüngere Generation übergehen. Und so worden Sie namentlich in der ersten Zeit oft mit trüben Gedanken an den Plätzen geweilt haben, wo eben noch der Verstorbene arbeitete. Ich würde auch bei dieser Gelegenheit Ihnen nur einen herzlichen Händedruck schicken, wenn mich nicht gleichzeitig die Sorge um die Zukunft des Senckenbergischen Museums gedrückt hätte. Sie haben ja unseren Notruf gelesen; Sie wissen auch, dass Ihr Vater in so vornehmer Weise ihn damit beantwor­tete, dass er seinen Jahresbeitrag auf 70 Mark erhöhte. Würde es nicht im Sinne des Verstorbenen, als eines warmen Freundes unserer Gesellschaft gehandelt sein, wenn Sie seinen Namen bei dieser Gelegen­heit dauernd mit der langen Reihe von Altfrankfurter Geschicktem ver­bänden, die auf unseren Marmortafeln zum Ewigen Gedächtnis für kommen­de Geschlechter eingraviert sind? Wir würden uns ausserordentlich freuen, wenn Sie sich zu diesem Schritte entschliessen könnten und

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