Herrn

Oberbürgermeist er Staatsrat Dr.F.KREBS Frankfurt a.M.

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Sehr verehrter Herr Oberbürgermeister!

Ihr Plan, Frankfurt immer stärker in die ErdölForschung ein2usebalten, berührt sich auf das Engste mit den Bestrebungen un­serer Forschungs_Anstalten und wird deshalb mit Freude und Dankbar­keit begrüsst.

Die Erfolge, welche die langjährige zähe Kleinarbeit unse­rer Mitarbeiter (vor allem des Herrn IRIEBEL) erzielt hat, sind in­zwischen nach aussen sichtbar geworden. Der starke Widerstand, auf den wir bisher bei der Beschaffung der zu untersuchenden Bohrproben gestossen sind, ist daraufhin im Schwinden begriffen. Auf Grund neue­rer Gesetze müssen zwar die Kerne sämtlicher Bohrungen an das Reichs­amt für Bwdenfcrschung in Berlin abgeliefert werden, das bisher eifer­süchtig darauf bedacht war, die wissenschaftliche Auswertung seinen eigenen Forschungsanstalten und seinem eigenen Forschungsstab vorzu­behalten. Wir waren daher darauf angewiesen, uns die Bohrproben sel­ber zu beschaffen, was nur schwierig und unzureichend möglich war.

Obwohl nach wie vor bei den Berliner Anstalten der '»unsch, die wissenschaftliche Auswertung des dort vereinigten Stoffes selber Vvpzunehmen, sehr gross ist, hat die Tatsache der hier inzwischen veröffentlichten und nur durch unsere seit langem gepflegte Fop - schungsrichtung möglich gewordenen Arbeiten den zugleich als Beauf­tragten für den Visrjahrssplan und zur Förderung der Erdölgewinnung» eingesetzten Direktor des Reichsamts zu dem Entschluss bestimmt,den