Di PHILIPP SIEDLER f
Frankfurt a. M.-6RIESHEIM, am 21. Dezember 192
STROOFSTRASSE 10 FERNRUF: FRANKFURT MAINGAU 70051 u. 70851
8 ,
Herrn
Professor Dr. F. Drevermann, Frankfurt am Main.
Mein lieber Herr Professor!
Ich bitte Sie zu entschuldigen, dass ich Ihre Briefe vorn 26.November und 6. Dezember 1928 erst heute beantworte. Ich war in letzter Zeit so in Anspruch genommen, dass ich die zur Eintreibung der Beiträge notwendige Zeit nicht aufbringen konnte. Inzwischen haben Herr Gersbach und ich die Säumigen mit Erfolg gemahnt. Die eingetriebenen Beiträge in Höhe von M 210.- werde ich am Samstag zur Sitzung mitbringen.
Ich habe auch versucht, Herrn Dr. W i s s i n von seinem Entschluss zum Austritt abzubringen. Das ist be- dauerlicherweise nicht gelungen. Herr Dr. Wissing ist während^ der Inflationszeit »» Ewiges Mitglied » geworden und glaubt, damit seinemVerpflichtung der Senckenbergisehen Gesellschaft gegenüber genug getan zu haben. Er will seinerseits, wenn wir Wert darauf legen, seinen Namen in unseren Listen zu führen, auf irgendwelche Leistungen der Gesellschaft verzichten. Bei unserer Unterhaltung hat er aber so wenig Verständnis für Zweck und Ziele der Gesellschaft gezeigt, dass ich in seinem Verbleiben auf unserer Mitgliederliste keinen Nutzen für die Gesellschaft erblicke. Wir haben ja kein Interesse daran mit einer grossen Mitgliederliste zu paradieren, wenn nicht jeder einzelne als ein wertvolles Glied der Gesellschaft betrachtet werden kann.
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