Frankfurt a. M., den 23. Äuli 1918

Herrn

Prof. Pr. Heinrich Reichenbach

Frankfurt a. M

Unterweg 18

Hochgeehrter Herr Professor!

Es ist der Senckenberei sehen Na.turf orschenden Gesellschaft ein herzliches Bedürfnis, Ihnen, hochgeehrter Herr Professor, zur Vol­lendung des 70. Lebensjahres aufrichtige Glück-und Segenswünsche dar­zubringen. Voll Befriedigung und zur Freude und Genugtuung aller, deren Liebe und Verehrung Sie sich in so überaus reichem Masse erworben ha­ben, dürfen Sie heute auf ein ungewöhnlich arbeitsames Leben zurück­blicken, das eine Fülle der schönsten Erfolge gezeitigt hat.

Seit 1872 gehören Sie der Senckenbergischen Naterforschenden Gesellschaft an, von 1879 bis 1909 haben Sie als Dozent die damals rasch fortschreitende Wissenschaft der Biologie mehreren Generationen erschlossen und so bei vielen die Liebe zur Wissenschaft geweckt, dass /6ie sie zu ihrem Lebensberuf gewählt haben. Dabei haben Sie selbst immer im Dienste der Wissenschaft weiter gearbeitet und sind ÄME stets bestrebt gewesen, die engen, freundschaftlichen und herzlichen Beziehungen zur Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft treu zu pflegen. Unermüdlich haben Sie für unser Museum und unsere Lehr­sammlung gearbeitet und viele der von Ihnen selbst gefertigten Präpara­te sind nicht nur ein wissenschaftlich wertvolles, hochwillkommenes Unterrichtsmaterial, sondern ein bleibender Beweis für den unermüdli­chen Fleiss und das feine Verständnis des Verfertigers.

In gerechter Würdigung Ihrer ausgezeichneten Verdienste und als Ausdruck ihres herzlichsten Dankes hat Sie unsere Gesellehaft be­reits vor drei Jahren zu ihrem Ausserordentlichen Ehrenmitglied er- nannt und Ihnen vor kurzem die eiserne Iflenkmünze verliehen.

So können wir heute nur wünschen, dass es Ihnen beschieden sein möge, sich noch eine recht lange Reihe von Jahren Ihrer herrlichen Erfolge zu freuen und Ihre bewährte treue Freundschaft der Senckenbergi jschen Naturforschenden Gesellschaft in alle Zukunft zu bewahren!

A<s. A- . cd .

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