der GeOier.

(Privat - Telegramme da »Frankfurter Zettung".)

(' Französisch« Bericht von» LS. September. 11 Uhr abend«: Me ' toiederhoiren Sngrisse unser« Truppen im Norden der AiSn« zwangen schließlich den Feind, sich gegen die Ailett« zurückzuzietzcn, nnd zwar östlich von Allemant und Jouy. Unsere Truppen besetzten, indem sie die feindlichen Nachhuten vcrsolgten» da« Dorf und Waid ' pon Pinon; Baudessen, Chavignon und da« Fort Malmaison befinde« sich in unserem Besitz. Weiter südlich rückten wir «heblich auf d« Hochebene nördlich von Bailly vor. In da Champagne war der Tag durch heftige von den Deutschen gegen den rechten Flügel untrr- nvmmene-- Angriffe gekennzeichnet. Hartnäckige Kämpfe sind in der Gegend von Bouquonviüe, aus den Höhen von FontaineSlotre Dame «nd im Norden von GrateuU im Lange. Im Zentrum und aus du Linke» setzten unsere Truppen ihr Bordringen fort, besonber« im Nor­de» der Lijenbahniinie von Charlerangc. Wir bemächtigen un« de« Dorfe« Manre« und erreichten den östlichert Rand von St. Mari« en Pp. Unsere Verluste sind gering.

wnalischer Bericht vom LL. September, nachmittag«: Uns« gestrig« Angriff an du Schlachtsront wurde ohne Ermüdung« zur vorgerückten Stunde fortgesetzt und bedeutende Fortschritte im Lause de« Abend« erzielt, besonder« im nördlichen Teile des Schlachtfeldes, wo wir Ge­fangene und Geschütze «inbrachten. Die Truppen de« 8. und 7. Korp« machten auf der Front zwischen dem Kamm von Flesquisre« und den Höhe» von Lourjo» weiterhin gute Fortschritte. Me erste kanadische Division überschritt Havrincourt und erreichte beim Einbruch d« Rächt die Straße von Douai nach Cambrai. Die 11. Division ging schnell aus einer Strecke von mehr als zwei Meilen vor und besetzte E p i n o h und Oisy-Ie-Berger. Zur nämlichen Zeit rückte die 56. Division längs des Kanal« vor und uiachte in den feind­lichen Dnlcidigungswerken im Nordosten von Sauchy-Cauchy mehr als KK) Gefangene. Tiefe Operation wurde in glänzend« Weife erleichtert durch die bewundernswerte Arbeit der Genietruppen. Zn weniger als vier Stunde» warfen sie unter dem Feuer dtt seindlichcu Artill«ie mue Anzahl Brücken über den Nordkaual, die genügten, den Transport und da« ununterbrochene Borrücken unser« Truppen zu sichern. Die Operationen wurden heute früh in befriedigend« Weife auf der ganzen Schlachtfront fortgesetzt. Mehr als 10 000 Gefangene wurden gemacht und mehr als 200 Geschütze erbeutet.

Me Operationen der 2. britischen Armee haben heute morgen in Flandern begonnen in Verbindung mit d« belgischen Arme«. Sie werden im belgischen Hecrekberichl mitgeieilt werden. (Der belgifche Heeresbericht ist noch nicht cingctrofjen. Die Red.)

Abends: An d« Cambrai- Front entwickelten sich unsere Operationen bis Uhr abends günstig weiter. Tie S. und «2. Divi­sion lieferten ln der Umgebung der Höhe von B e a u c a m p, wo der Feind starke Gegenangriffe unternahm, lebhafte Kämpfe. Heule morgen brache» sie den Widerstand der deutschen Infanterie in dieseiU Ab­schnitt, und indem sie ihre Linien mehr als zwei Meilen Vorschüben, bemächtigten sie sich der stark anLgebauten BcrleidigungZstcllungen, die unter dem Nauirn der Highlcurd« und Weish bekannt geworden sind. Spät« dehnten sie ihre Erfolge nach Süden aus. Am Morgen nahmen wir Wouceaucourt. Tic 62. Division (gorkshire) nahm Mar- q u o i n g und machte im Südvsten dies« Ortschaft vormittags Fort­schritte. Das ö. Bataillon des Regiments Herzog von Wellington er­zwang bei Marquoing den Uebergang über den Schelde­kanal und fetzte sich in deutschen BcrtcidigungSanlagrir. auf dem östlichen Ufer fest. Gleichzeitig reinigte die zweite Division und die ü7. (Lancashirc) das westliche Ufer des Kanals nördlich bis znm Waide von La Folie und bemächtigte sich der Orte Novelle an d« Schelde, Cantainz und Fontaine Notre Dame. Die Truppe» von Lancashire fetzten ihre Fortschritte im Osten von Fontaine Notre Dame fort in Verbindung mit den kanadischen Truppen, die im Norden der Straße von Aapaume nach Cambrai operieren. Auch hier setzte der Foind starken Widerstand entgegen und «litt schwere Berluste an Gefangenen nüd Toten. Im Norden der Straße A r r a «C ambroi machten die kanadischen Truppen im Osten und Norden von Raillan- »ourl Fortschritte. Der Feind unternahm gestern abend kräftige Gegen­angriffe, die unsere Truppen zurückwicscn, indem sie ihm empfindliche Verluste zufügtcn. Heute bemächtigten sich die kanadischen Truppen de« Dorfe« Sailly ebenso wie de« GrabcnsvstcmS, das diese« Dorf durch- zicht. Weil« nördlich drangen die Truppen der 5g. Division (London) ta Pulluch ein. Die Zahl d« Gefangenen und erbeuteten Geschütze ist ununterbrochen im Wachsen.

Amerikanischer Bericht vom 88. September, abcirdS: D« am 28. Sep­tember unternommene Angriff entwickelte sich weit« günstig. Unf«e Truppen rückten trotz des heftigen Feuers der ieindtichen Infanterie, 'Artillerie unb Maschinengewehre vor und erreichten die Zugänge vqp B r i c n 11 e s und E x 6 m o n t. Mehr als zwanzig Dorf« fielen in unsere Hände mit ein« beträchtlichen Menge von Material. Die Zahl der Kriegsgefangenen nimmt weit« zu. .

^ Die Kämpfe in Mazedonien.

Bern, 83. Scpibr. (23. 53.) Stegemann äußert sich zur Lage an der mazedonischen Front: An der mazeooui- schcn Front sind genügend deutsche Verstärkungen zur Stelle, und wenn diese aus der Flanke operieren können, so ist die Wicderauf- richtung der strategischen Lag: der Vulgaren ebenso gut möglich, wie dies bei den Italienern in Benetien der Fall war.

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Italienisch» Bericht aus Albanien: An bec mazedonische« Front setzten unsere Truppen i:n Lgufe de« 25. Eepkeinber in voll­kommen« Zusammenarbeit mit den Truppen der Bundesgenossen ihre Fortschritte bis zu der bereits besetzten Lini» BruiniWirbianiMalo fort. Dtt Feind setzte auf den östlichen Abhängen der Berge Dragisck ynrb Bab hartnäckigen Widerstand entgegen, ab« er wurde mit großem Ungestüm angegrijfen, geschlagen und verstreut. Uns«e Truppen be­setzten, indem sie die feindlichen Nachhuten zurückwarsen, am nächsten Tage Kruschewo. Am 27. Septemb« besetzten wir trotz der örtlichen Schwierigkeiten das ganze Gebirgsmassid, das sich zwischen den Tälern der Cerna und d« Vclika erhebt. Wir erreichten die Straße von M o n a st i r nach K i c e w o (K r e c z e w o). Im Norden von Stmit Hjssar sehen unsere Truppen jetzt uneruiüdlich ihrenVor­marsch auf die weiter gesteckten Ziele fort.

Griechischer Bericht vom 28. September: Die Stadt Strnmitza Wurde erreicht. Tie griechische Kavallerie überschritt die Höhe des Belcs-BergeS und setzte, die Verfolgung dcS Feindes nach Norden fort. Die Z«hl der Gefangenen erhöht sich auf mehrere Zchntauscnde. Die eroberte Beute ist ungeheuer. Ter Mut und di« Begeisterung der griechischen Truppen sind unvergleichlich. _ '

Das gefälschte Flugblatt.

" Berlin. 88. Septbr. (23. B.) Die »Norddeutsche Allgemeine Leitung" schreibt: Das gefälschte Flugblatt. Die gestern veröffentlichte amtliche Feststellung über die Fälschung des Flugblattes »Preußenherzen hoch!" räumt endgültig nrit dem Vergiftungsversuche auf, der glücklichenoeise an seiner Plumpheit gescheitert ist. Die Verfertiger dieser Fälschung sind so ungeschickt gewesen, unter ihr Machwerk zwei Namen zu setzen. Damit war die Möglichkeit gegeben, die amtlichen Nachforschungen dis zu einem klaren Ergebnis durchzusühren. Die beiden als .Unterzeichnete genannten .Persönlichkeiten haben einwandfrei dar- tun können, daß sie mit dem Flugblatt nicht das geringste zu schaffen hatten. Ebenso haben die beiden Organisationen, in deren Auftrag sie das Flugblatt unterzeichnet haben sollten, den Nachweis geführt, daß sie dieser Sache fernstchen. ß& ist selbst­verständlich, daß das Flugblatt, so lange es als Fälschung nicht erkannt war, die heftigste Entrüstung Hervorrufen mußte. Das Urteil über sein« Verfasser, wenn ste tatsächlich in den Kreisen ru suchen gewesen wären, die von den Fälschern bezeichnet wur­den, hätte gar nicht hart genug ausfallcn dürfen.

Nachdem man aber vollkomnicn aufgeklärt worden ist, möchten wir aus eine nützliche Seite der Angelegenheit Hinweisen. Wir wissen, daß In unserer Heimat die Propaganda unserer Feinde mit großen Mitteln am Werke ist. Ihren Schlichen auf die Spur zu kommen, ist nicht leicht. Hier haben ste sich durch die ungeschickte Wahl ihrer Werkzeuge einmal in ihrer gan­zen Gemeinheit enthüllt. Die einzige Geschicklichkeit der beteiligten Agenten ist die gewesen, daß sie sich zu- nächst auf die Verbreitung oeS Flugblattes nach Süd- deuischland beschränkt haben. Sie haben sich offenbar ge­sagt. daß auf diese Weise einige Zeit vergehen würde, bis die Fälschung aufgedeckt wäre und das Gift unterdessen seine Wir­kung tun würde. Dabei aber haben sie nicht mit der Aufmerk­samkeit und Urteilsfähigkeit der bayerischen Empfänger ge­rechnet. Der Zweck chcS 'Flugblattes, der Versuchs zwischen Nord- und Süddeutschland Schaden zu stistxn, ist in Bayern sofort erkannt und vereitelt worden.' Die alte- törichte Spekü- I Kttion, der die leitenden StactzDmänner der Entente heute noch anhängcn, die Spekulation auf deutsche S t a m m e S g e g e n f ä tz e, ist von vornherein zum Schei­tern verdammt. Die erneute Feststellung dieser alten Tatsache ist das einzige praktische Ergebnis der Fälschung geblieben, und darum lohnt eS sich, diesem Flugblatt ein besonderes Blatt in der Sammlung der zahllosen mißglückten Mionen unserer Feinde zuzuweisen, m

ss Berlin. Der Verbandstag des Verbands mittlerer Reichspost-und Telegraphenbeamten faßte eine Ent­schließung, in der die Maßregeln der Regierung zu-Gunsten der Beamten gegenüber der Verteuerung des Lebensunterhalts als nicht ausreichend bezeichnet und durchgreifende Gegenmaßnah­men gefordert wurden. In einer weiteren Entschließung trat der Verbandsiag für eine Umgestaltung der Pcrsonalordnung der Vostverwaltung mit dem Ziele einer gleichmäßigen sozialen Hebung der einzelnen Beamtcnklossen ein. Für die künftige Bc- amtenwirtschaftSpylitik wurde PU? R?ihe von Leitsätzen ausge- stcllt. '

Simon Korltz oon Sekhmmm.

gtt diesem Jahre kehrt der 150. Geburtstag eines MrmneS wieder, der zu den bedeutendsten Bürgern Frankfurts zu zählen ist. SimonMoritzvonBethmann wurde am 31. Oktober 1768 in Frankfurt geboren. Die Familie der Bethmann war seit 1416 in Goslar ansässig. Der Großvater Simon Moritz von BethmannS war Amtmann in Nassau an« der Lahn. Nach seinem frühen Tode nahm 1725 ein mütterlicher Oheim, Jakob Adami, ein reicher Handelsherr die drei Söhne Hu sich nach Frankfurt und erzog sie zu tüchtigen Han­delsleuten. Sie wurden am 3. April 1746 durch ihre verwandt­schaftlichen Beziehungen zur Familie Thielen zugleich mit ihrer Schwester Katharina Elisabeth in die Niederländische Gemeinde lutherischer Konfession ausgenommen und Bürger der Stadt. Einer der Brüder, Johann Jakob ließ sich in Bor­deaux nieder. Johann Philipp und Simon Moritz Bethmann gründeten das Frankfurter Bankhaus Gebrüder Beth­mann, das sich zu hoher Blüte entwickelte und Weltruf er- langtesWohltun und Gemeinsinn zogen mit dem Wohlstand in das Haus ein. Der jüngere der Brüder Bethmann, Simon Moritz, der 1782 kinderlos starb, beschenkte das Senckenbergische Bürgerspital mit 80 000 Gulden. Der älteste der drei Brüder, Johann Philipp, der sich 1762 mit der Tochter des Schössen Schaaf verheiratete, ist der Vater Simon Moritz von Beth- mcinns, der so regen Anteil an den Geschicken Frankfurts nahin, daß er zu einer führenden Persönlichkeit wurde, die sich weit über Frankfurts Mguern hinaus Anseheil und Geltung verschaffte.

Kaiser Franz H. erhob Simon Moritz Bethmann in den Adelstand, Kaiser Alexander ernannte ihn zum Staatsrat und Generalkonsul beim Rheinbund. Bethmann verheiratete sich 1810 mit Luise Friederike B o o d e von Amsterdam. Er, der tüchtige Geschäftsmann, nahm auch lebhaften Anteil an wissen'' schaftlichen Bestrebungen und den öffentlichen Angelegenhei­ten; die bedeutendsten Männer und Frauen seiner Zeit, wie Mexander von Huniboldt, der Geograph Ritter. Lehrer der Kinder HollwegS, des Schwagers BethmannS, Kaiser Alexan­der I. von Rußland, Madame de Stael, der sich die Frau Rat mit den stolzen Worten »-1« «ui» in mfcre de Goethe" vorstellte, verkehrten in seinem gastlichen Hause.

Simon Moritz von Bethmann hat sich in vielen Be­ziehungen bleibende Verdienste um seine Vaterstadt erworben. Ms' 1802 in RegenSburg über das Schicksal Deutschlands beraten wurde, und die zur Säkularisierung bestimmten geist­lichen Güter verteilt wurden, suchten alle Staaten und die Hansestädte sich ihre Vorteile in Paris zu wahren. Der Rat von Frankfurt verblieb untätig und schien die Gelegenheit für sich zu verpassen. Da regte Bethmann die Absendung städti­scher Gesandten an. Er schrieb an den älteren Bürgerincister: »Unsere Stadt sollte eiligst dazu tun, daß ihr in dem Bezirk derselben liegende geistliche Stifter heimgewiesen würden, sonst schnappt sie ein Anderer weg. Ersteres wird nicht schwer halten» allein die gebratenen Tauben fliegen einem in Paris nicht ins Maul." Nun wurde ein städtischer Unterhändler Sch mi d nach Paris gesandt, dem es gelang, den allmächtigen Minister Talleyrand zu bestimmen, daß er eine entsprchende Instruktion an die französischen Gesandten zu Rcgcnsburg, Laforet und Matbieu erteilte. Trotzdem waren die französi­schen Gesandten grob gegen den Unterhändler Frankfurts und erhoben den Vorwurf, daß jetzt alle Bitten zu spät kämen und daß Messieurs de Francfort de la. montard apres dinar austischten. Schund sah eine günstige Wendung seiner Mission nur noch darin, daß Bethmann selbst nach Regensburg fnfhe; er würbe als russischer Rat mehr in einer Stunde bei den Franzosen erwirken als die ganze Löb- iche Deputation in zehn Tagen. Bethmann ging nach RegenS- burg und erreichte, daß die geistlichen Güter Frankfurts der Stadt zufielen.

Auch in der Judenfrage spielte Bethmann eine diploma­tische Rolle, die schließlich zu Gunsten der jüdischen Mitbürger 'n die Wagschale fiel. Die Juden hatten in Regensburg eine Denkschrift über ihre bedrückte Lage in Frankfurt überreicht. Die jüdische Gemeinde ließ durch Abgesandte. unter denen sich Barüch, Börnes Vater, befand, ihre Wünsche vortragcn. die dahin zielten, dieStättigkeitt', die beschränkenden geschlichen Bestimmungen für die Juden abzuschassen und tynen^ore^r- iaubnis zu erwirken, überall auch außerhalb des Ghettos zu wohnen. Bethmann erklärte, daß nur Mangel an Nahrung der Stadt die bestehenden Bestimmungen not­wendig mache. Ms die Judenfrage aber zum Stillstand kam, empfahl er, dem Wunsche der Juden nachzukommen.

M§ man sich 1802 in Frankfurt entschloß, das Volksschul­wesen zu reorganisieren, wollte man eine Schule schassen, die den übrigen als Muster dienen sollte. Die Muster schule entstand, zu deren Gründern Bethmann gehörte. Er spendete 1805 viertausend Gulden ^um Ankauf des Schulhauses und blieb .bis zu seinem Tqde Mitglied der Schuldeputation. Bis­weilen nahm er sich sogar des Unterrichts an. Einst wohnte er der Geschichtsstunde des Lehrer» Ackermann bei und führte die Schüler zu dem von ihm erbauten Kunstsaal, um die dort «nlfgesiellten Abgüsse von Antiken zu erklären. 'Er vermachte der Musterschule 2000 Gulden; auch an dem 1800 gegrün­deten Philanthropin nahm er tätiges Interesse. Zur Zeit des Großherzogtums Frankftkrt war Bethmann Mitglied der Ober- Schul- und Studien-Jnspektion des Departements Frankfurt. Auch zu den Förderern der Sencke n b er gischen Na- tursorschenden Gesellschaft gehörte Bethmann; zur Erbauung des GesellschaftshaufeS gab er 1818 3000 Gül­den und er vermachte ihr außerdem ein Kapital von 10 000 Gulden. An den wissenschaftlichen Sitzungen der Gesellschaft nahm er öfter persönlich teil. Aus Paris ließ er ein Exem­plar der Iidscription de lEßyptfe kommen und übergab es der Gesellschaft zum Gebrauch. Das berühmte Werk kostete 10 000 Francs. Der Kunst war Bethmann gleichfalls zuge­tan Der Antiken-Saal, den «r erbauen ließ, enthielt Gips- abdrücke der in Paris ausbewahrten Werke antiker Bildhauerei, die er dem Publikum zugänglich machte. Der Saal barg auch die 1814 von Dannecker aus karrarischem Marmor gefertigte Ariadne. Diese Werke sind später durch einen Sohn Beth­mannS in einer Kunsthalle der Bethmannschen Villa aufge­stellt worden.

BethmannS Ansehen wuchs stetig, so baß Napoleon, als er sich am 81. Oktober 1813 nach der Schlacht bei Hanau über den Rhein zurückzog, in der Bethmannschen Villa vor dem Friedberger Tor Quartier nqhm. Es war die vorletzte Nacht die Napoleon auf deutschem Boden verbrachte. Der Weg des Korsen nach dem Bethmannschen Hause gereichte Frankfurt zum Vorteil. I. Bernhard Aubin, Oberstleutnant des zweiten Bataillons der Frankfurter Nationalgarde, der dem Kaiser entgegenritt, führte ihn auf einem Seitenweg über die Pfingstweide, auf der ein Lazarett für kranke und ver­wundete Soldaten ausgestellt war. die von Rußland kamen.

Der Anblick der Baracken stimmte Rapole« günstig für Mt

Stadt, so daß er sich-zu der Aeußerung veranlaßt sah: »Ich bin Euer Schuldner." Bethmann vermochte seinen Gast zur Einstellung des Geschützfeuers zu bewegen, das Ge Franzosen gegen die in Sachsenhausen stehenden Bayern gerichtet hatten. Ms Napoleon am 1. November 1813 das Bethmannsche Land­aus verließ, um mit den Trüillmern seines HeereS über dev thein zuoückzukehren, dankte er zwar Bethmann für die gast­liche Aufnahme, aber er fügte hinzu: »Mal« conduisez vous bienl" Nach der Rückkehr Napoleons von Elba fochten die Frankfurter Truppen bei dem Dorfe Selz unweit Sttaß- burg mit Ruhm für die deutsche Sache. Auch die Reiterei und ein Geschwader des freiwilligen Landsturms zu Pferde, das unter der Leitung des Herrn Moritz von Bethmann stund, waren organisiert worden. Die Worte Napoleons: »Füh«t Euch gut," hatten sich, allerdings in einem Napoleon uner­wünschten Sinne, erfüllt.

Stadtbekannt ist ein Fest geworden, da» Bethmann im Herbst 1815 den Handwerkern, die für ihn beschäftigt waren, auf einem Gute, dem Sandhof, gab. Karl Jügel, ein Freund BethmannS, sagte von ihm: außer den Festierten war alles dabei repräsentiert, was sich durch Rang, Besitztum oder geistige Vorzüge den Zutritt zur höheren Gesellschaft zu eröff­nen wußte und die Räume des Sandhofs waren auf das glän­zendste dazu hergerichtet wordm. Die Front deS Gebäudes zeigte die durch bunte Lampen gebildete, nicht beziehungslose Inschrift: »Tue recht, scheue niemand!" Der gewandt« Fest- ge^r empfing mit dem ihm eigentümlichen Takt bald einen ehrenhaften Metzger- oder Bäckermeister, bald einen hochgestell­ten Diplomaten, dann wieder einen genialen Künstler oder Schriftsteller, und gleich darauf eine kaufmännische Geld- Notabilität. Alle diese Stände waren nicht minder durch ihre Damen verttcten, und dazwischen glänzten die neuen Uni­formen der Landsturni-Kavalleristen. Nach einem glänzenden Souper folgte ein Ball, den Herr und Frau von Bethmann mit dem schmucksten Paar des anwesenden Handwerkerstandes erösfneten.

Simon Moritz von Bethmann starb 1826. Seine Mit­bürger ließen von v. der Launitz ein Denkmal anfcrtigen, das an seinem 100. Geburtstage, am 31. Oktober 1863 ent­hüllt wurde.

Die Bethmannschule, die auf dem Bethmannschen Grundstücke am Friedberger Tor errichtet wurde, an der Stelle, wo ehedem das Museum mit Danneckers Ariadne gestanden hatte, und ein S t r a ß e n z ü g, an dem Durchbruch der alten Schüppengasse, halten den Frankfurtern die Erinncning an ihren bedeutenden Mitbürger für Immer wach,. 6.

Der Arbeitsmarkt im August.

Nach dem Bericht des Mitteldeutschen Arbeite- nachweisverbandcs zeigte das Bild auf dein männ- l ch e n Tlrbcitsmarkte im August gegen die Vormonate nur un- Nrfentliche Aenderilngcn Die Eesanitnachfrage nach Arbeits- kriften überragte nach wie vor das Angebot um ein Beträcht- lihcs, so daß ein großer Teil des Bedarfs an Facharbeltem aller Ai als auch an ungelemien Arbeitern ungedeckt blieb. Die Li n d w i rts ch a f t wies im großen und ganzen die gleichen V:rhältniffe wie im Vormonat auf. Die Itachsrag« noch Knechten uid gclegenttichen Llushilfsarbeitern war etwas größer als >m

mgünstig vertreten. In den M e t a l l g e w e r b e n erreichten di>.Anforderungen nicht ganz die gleiche Höhe. An einigen Plätzen wir das Angebot von angelernten Arbeitskräften, mitunter auch Ftcharbeiicrn etwas lebhafter, ohne daß indessen die nach wie vor bctchende Knappheit an beiden wesentlich beeinftußt wurde. Das 'wlzgewerbe hatte eine erheblich gesteigerte Nachfrage nach hcharbcitcrn aufzuweise». Sie richtete sich besonders auf öbcltifchlcr und Baufchrcincr. Der 3iach:veis von Küfern war ttttz steigender Stundenlöhnc nahezu unmöglich. Im Sattler- geverbe führte der Mangel an Rohmaterialien zu einem Rück- gmg des Beschäftigungsgrades, so daß den Anfroderungen im allgemeinen glatt entsprochen werden konnte. Die Lage im Baugewerbe blieb für Maurer und Zimmerer sowie HitfS- ardciter und ; Erdarbeiter andauernd günstig. Die Slrbeitcr- befchaffung für das. Maler-, Tüncher- -und-Weikbiudersewerbe Ja üuocrit ichwierrg. Ebenso 7var die Nachfrage nach Saxieidcrn, namentlick) Zuschneidern und Uniformschncidern leb­haft In dW^N a h r ii n g 8 m i t t e l g c w c r b c n war Llngebot und Nachfrage nach Metzgern gering. Bäcker standen für den weiegcr umfangreichen Bedarf ausreichend zur Verfügung. Packer und Ausläufer waren namentlich in d« ersten Hälfte deS Monats knapp. Fuhrleute und ungelemte Slrbeiter für schwerere Slrbeiten waren in erheblich größerem Umfange als Im Bomon-tt angcfordert. DaS Angebot von Lazarcttinfassen nahm merklich ab

Auf dem weiblichen Arbcitsmarkt traten infolge Auftrags- aerändcrungen in der Munitionsindustrie einige Verschiebungen :in. Die Enilaffungen erreichten zwar nicht den erwarteten Um- chng, führten aber doch zu einem wesenllich verstärkten Slngebot. piit und wieder fand ein ftciwilligcr Ucbcrtritt zu anderen Be- chiistigungen. zum Teil auch zur Landwirtschaft, statt. Obwohl »a«,Angebot von gewerblichen Arbeiterinnen stark flieg, bestand doch nur sehr geringe Neigung zur Ucbernahme der reichlich vor­handenen schwereren Arbeiten, wobei die vorhandenen Lohn- nilerschicde nicht ohne Einfluß blieben. Der Zudrang zu Jn- tandsetzungSarbeiten war äußerst stark. Die Etappeiivcnuittlung zriligte ttotz verschärfter Vorprüfung sehr erfreuliche Resultate.

DaS Gastwictsgewerbe hatte trotz des Rückganges des Be- Mibes mit Schwierigkeiten in der Beschaffung des Personals zu kämpfen. Der bedenkliche Mangel an Dien st boten und wnfttgen Arbeitskräften für häusliche Dienste hielt in verschärftem Naße au.

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Bezüge der städtischen Arbeiter. Mt der Gewährung in» einmaligen Teuerungszulage an die städtischen Be- mit«, Angestellten und Hilfsarbeiter ist auch ein« Neurege- üng der Bezüge der städtischen Arbeiter erfolgt, die so schreibt ne Städtische Nachrichtenstelle, den geäußerten Wünschen der Arbeiter durchaus entspricht. Zunächst wird mit Wirkung vom

Oktober ab der Tagelohn um 75 Pfg. erhöht, was einem Zahresmehrverdienst von 240 M. entspricht. Außerdem sind ie laufendm Krlegsbelhilfen auch für die Arbeiter auf die aetlichen Sätze erhöht worden, was z. B. bei einer Familie it drei Kindern ein jährliches Mehr von 180 Mk., mit vier indem 264 Mk. ausmacht. Daneben haben die Arbeiter ngst eine einmalige Teuenmgszulage erhalten, die für Un- rheiratete 80 Mk., Verheiratete ohne Kinder 120 Mk., mit -2 Kindem 160 Mk., mehr als zwei Kindern 200 Mk. be­ug. Zusammengczogen ergibt stch danach beispielsweise für « Familie mit vier Kindem eine Jahresbesserstellung n 240 Mk. Lohnerhöhung. 264 Mk. Erhöhung der laufenden riegsbeihilfe und 200 Mk. einmalige Teuerungszulage, zu­mmen 704 Mk., ein Bettag, der die einmalige Teuemngs» :lage an einen Beamten mit vier Kindern sogar um 4 Mk. »ersteigt. Dazu kommt noch, daß eS sich für die Slrbelter im esmtlichen um dauernde Erhöhungen handelt, während

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Holzwände. Türen, selbstiserne Rolladen werden von den Sprengstücke glatt durchschlagen!

He Beamten und SngeflMen ausschfleßflch auf die ela* malige Teuerungszulage angewiesen bleiben. 8Venn di den AuSschußverhandlungm die Grwähmng eine« sechs» bezw. dreifachen BettagS der im August an die Arbeiter ge» zahlten Knegsbeihilfen als einmalige Teuerungszulage an oi« Arbeiter gefordert wurde, so ist dem durch die gezahlte einmalige Teuerungszulage von 80200 Mk. bereits ent­sprochen, ja diese Zulage geht in den ersten Sttifen sogar über den sechsfachen Betrag der monatlichen KrlegSbeihilk« hinaus, für die Familien mit größerer Kinder zahl aber wird ste durch die Grwähmng der erheblich höheren Beittäge der staatlichen Sätze der laufenden Kriegsbeihilfen ausgeglichen. Es ergibt stch hieraus, daß es irrtümlich wäre, irgendwelche ungerechtferttgte Zurücksetzung der Arbeiter gegenüber de» Oeamten und Angestellten anzunehmen.

glrmüso «uS Roten Rüben. Rote Rüben, auch Rote Rohne und Rote Beete genannt, werden im größten Teil Deutschlands nur in Fon» von Salat oder Kompott genossen. In den ist- ltchen preußischen Provinzen allerdings ist auch die »Rote Be«- trn-Suppe" von jeher eingebürgert, in Ost- und Wcstpreußen und Posen ist sie eine Att provinziellen Nationalgerichts. Ganz be­sonders wobttchmcckcnd und nahrhaft aber ist Gemüse voa Noten Beeten. Der Krieg nötigt uns, unseren Organismus noch immer mehr auf pflanzliche Nahmng einzustellcn, als c» be­reits geschehen ist. Aber die pflanzliche Ernährungsweise ver­langt auch viel Abwechselung. Jedes neue nahrhafte Ge» müscgericht ist daher willkommen. Hier daS Rezept für Gemüse von Roten 8)ectcn: Gewaschen, weich gekocht, abgeschält und fei»' geschnitten oder noch besser sein gebobelt, werden sie mit wenig Wasser, dcS den Boden des Kochgesäßcs etwa 3 Zentimeter be­deckt, zum Aufwallen gebracht. Dann verdickt man ste mit vor­her angerühttcm Mehl, Kartoffelmehl, oder mit 2 bis 3 fei« ge­riebenen rohen Kartoffeln und schmeckt daS Gericht jüß-saurr ab. Ein Zusatz von Aepfcln und Verwendung von Sielken oder «ru­deren Geivürzen und Zucker erhöht den Wohlgeschmack. So zn- bereitet geben die Roten Bccten ein vottrefflicheS und mich jrtztt unter Berücksichtigung des Mangels an Fett und Fleisch, leicht herstellbares, nahrhaftes Gemüse, daS sich als Hauptmahl­zeit für die Svätherbst- und Winterinonate besonders eignet. Wer es noch nicht kennt, versuche cSl Die Ernte an Rote» Rüben Ist in diesem Jahre außerordentlich reich ausgefallen. Während frikcher Rotkohl nur bis Weibnachten zu haben ist. kan» die HauSftau mit frischen Roten Beeten den ganzen Winter hindurch und b!S ln das späte ttrühjahr hinein Essm bereite». Jede Familie weiß eS zu würdigen, wenn ste gerade in be» schwierigen Monaten nicht auf Dörrgemüse angewiesen ist. Dem, nächst sollen. In den öffentlichen Küchen der meisten Städte Ge- müseporttonm von Roten Beeten ausgegeben werden.

= DI« Wohnungsfrage in der Nebcrgangszeit. Im Düraev» fcwl des Rathauses hielt am Dlontag abend Stabtrat Dr. La n'd m a NAl einen Vortrag über die Wohnungsfrage in der UebergangSzeit. Nachdem er die Ursachen der WohnungSvee- teuerluig erörtert hatte, bciprach er die behördliche Rcgelnr-.z im A>ahimiigi'wcsen 'und meinte, daß sie scksticßtich noch z» MietpreiSfrs.sehungen führen dürste. Aufgabe de» Uebergangsnnrtschast ist eS, unter einer behördlichen Leitung di« Bautätigkeit wieder zu beleben. Als Zeitdauer der Uebcr- gangSwirtfckzaft werden acht Jahre genannt. Es fehlen auf dem 23ol;nungSmartt 800 000 Wohnungen. Mit Neubau'«» kann man nicht sofort beginnen, man müsse die vorhandene». Wohnungen auLn ätzen. Von Dtich. und Kellerwohnung.'» solle man auS sanitären Gründen Abstand nehmen. Die Zer­legung von gwßen in kleine Wohnungen bietet techni chr Sckuviecigkrilen; pädagogisch bodcnklich ist die Verwendung vo» Schulen, llnbedenllich ist dagegen die Uimvandlung von Lä­den in Wohnungen. Schließlich bleibt noch di« Errichtung voa Baracken übrig, die in kurzer Zeit ferliggcsielü werde» können, aber soviel wie Massivbauten kosten. Der Redner warnte vor Emgrisfen in die Freizügigkeit, um die LLohnung», Nachfrage zu verminider». Dagegen ist eS notwendig, bi filze, Bahnverbindungen nach de» Vororten zu schaffen. Reich, Staat. Gemeinden und Siedlungsgesellschaften müssen so rasch als möglich kleine Wohnungen bauen. Für klein« Bauunternehmer wird das Danen zu teuer werden. Man hat' berechnet, dtiß während der UebcrgangSzeit mindeftenS 18 Mil­liarden fiir den Kleinwohnungsbau ouSgegoben werde» müssen. Die Ztotwendigleit, große zusammenhängende Flächen zu bebauen, muß zur Reform deS EnteignungSvechtes führe». PreiSrcgclitng für alle Baustoffe und OrMmisationen für de» Einlauf von Bausloffcn sind rwtwendig. «ehr schvieria wird

ich Krvdilbescl-affting für daS Wohnungswesen gestalte». Die Abbürdung dcS UcberlruerungSwerteS muß durch Zurvre» sügungftefi »iig öffentlich er llttittel erreicht werden. Für neue und alte Häuser hat eine MietzinSbindung ptatzzugreifen.

= Kirchenglvikcn ouö Bronze oder Gufjstahl? DaS früher ausschließlich oertoendere Glockcnmetall. die Brcnze, hatte feit etwa der Mitte deS vergangenen Jahrhunderts im GußstaA einen Wettbewerber erhalten, aus dem auch zahlreiche Kirchen- glockön lyirgestellt worden sind. Slnläßlich der Beschlagnahme hat nun der Deutsche Pfarrervercin Professor Aiehle do» der Technischen Hockychule Eharlottenburg mit einer llatev. suchung über die Vorzüge und Nachteile von Bronze, und Gußsiahlglocken beauftragt, und diese Untersuchungen, die sich auf Materialwert, Klangwert und Herstellungspreis erstreck­ten. haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Gußstahlglocke» den Bronzcglocken gleichwertig und bei größeren Ab­messungen sogar in verschiedener Hinsicht überlegen sind. DaS gitt besonders bezüglich der Lebensdauer, da Gußstahlglocke«. wenn sie rostfrei gehalten werden, eine fast unbegrenzt« Lebensdauer besitzen, während bei der viel weicheren Bronze die Abnutzung die Lebensdauer ungünstig beeinflußt. Ir» Pvoise stellen sick die Gußstahlglocken wesentlich billiger als Bronzcglccken. letztitte sind in den tieferen Tonlagen auch schwerer. Hinsichllich dcS KlangwertcS beider Gkockenarte« haben sich grundsätzliche Unterschiede nicht feslstellcn lasse». Im allgemeinen erscheinen für die mittleren Tonlagen beide Deetalle glcichwerlig. für tiefe Lagen Ist der Gußstahl vorz». Ziehen, währerü) bie hohen Tonlagen bet 8)tanze bet Slot» a»B gebührt.

Svorl.

Perg-kese. Seit den Tagen von FekS rfl Wohl fcf*

- . - ,- ....... vorzeitiges Ende gesunde»

^rt. Pergolese, ein außergewöhnlich großer, dabei aber sehr eleganter, dunkelbrauner Hengst, ein Sohn des früh einae« gangenen Fcstino. und der Engländerin Perfect Love, gehörte nicht zu den Pferden, die gleich bei ihrem ersten Auftreten auf der -»)ahn ihre hohe Klasse offenbarten. Seine Lcistunge» als Zweijähriger waren, obwohl er beretts zwei Renne« gewann, nur mittelgut, und im Herbst 1016 ahnte der eigen« Sttill kaum, daß der Hengst das Pferd des JahreS 1917 werde« sollte Der Dreijährige kam nn Godeffroy-Nerrnen gu Haneburg auf die Dahn und begann hier mit einem spielende» Triumph über auke Gegner, wie Harlekin und Frohsinn eine« m der ganzen Geschichte des deutschen NennfportS unerhörte» Triumphzug. In ununterbrockwner Reihenfolge holte er sich Preis der Nachtigall. Hoppcgartener JubiläumSpreiS. Pod- bielski-Nennen, Hansapreis, Preis der Flora, AdoniS.Rennem Gralvnfee-Nenn-n. Preis von Donaucschingen, Gladiatoren. Preiz und Hohenlohc-Oehringen-Renncn, wobei Gegner wie Antivari, Langriavd. Frohsinn. Meridian, Porphyr u>w. trotz teilweise enormer GewichtSvorgaben ihn nicht einmal zum Kampfe zwingen konnten. Seine schwerste Aufgabe war da» Hohenlohe-Rennen, wo er an Cottbus. Strudel. Mo­hammed, Lnnguard und Inder 12 bis 21 Pfund vomugebe»

.. . wrdzeit. Der

gewagte Versuch, mit dem großen Steher ein« Fliegerprüfuna wie daS Oppenheim-Memorial zu gewinnen, mutzte miß. fingen. Die Zweijährigen der besten Klasse waren dem Fest! nosohn denn doch zu schnell, um sitz auf der kurzen Strecke schlagen zu können. Als Vierjähriger hat Pergolese seine großartige Form leider nicht aufrecht erhalten können, wie das ja überhaupt nur wenigen unserer besten Vollblüter verarmt ist. Nur im Trachenberg-Rennen, wo er einen leicbten Sieg über Priesterwald und Indus feierte, zeigte er sich noch einrnal im alten Glanze, bei vier weiteren Versuchen hatte er sich mit dem zweiten Platz begnügen. Insgesamt hat Per- golese von 23 Rennen, die er bestritt. 14 gewonnen und sich fünfmal als Zkdeiter plaziert. Sein Gesamtgewinn beträgt rund 280 000 Mark. Der Festtnosohn wird dom nächsten Jahre an neben Fels und Fervor" als Vaterpferd in 23aldfried wirken. Die dcptfche Zucht gewinnt mit ihm einen neue» Beschäler, der nach seinen Leistungen einem Hani^bal uni Saphir, einem Fels und Dolomit an die Seite gestellt werde» darf und der sicherlich auch in seinem neuen Beruf sich lervo»- vagenü bewähren wird. Dr. R. 8t.

VsanjworAch für bm 3nfrrftli Wert Büschina. Druck und Verla« r Frankfurter Soctetäts-Druckerei, Gesellschaft mit KeschrLMr Hastlma,

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