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(Nachdruck der mit Originalzeichen versehenen Artikel ist nur mit genauer Quellenangabe gestartet.)

Jrankfurt a- M., 24. März 1906.

Profestor Tr. fi«rl Theodor Petersen» der bekannte Frankfurter Chemiker, begeht am 9. April er ist am 9. April 1836 zu Hamburg geboren seinen 70. Geburts­tag. Aus diesem Anlatz seien in kurzen Zügen die wichtig­sten Daten aus seinem Leben und Wirken in Erinnerung gebracht. Petersen studierte in Göttingen und Heidelberg. Nach vierjähriger Studienzeit holte er sich als junger Mann von 21 Jahren in Göttingcn den Doktorhut. Hieraus über­nahm er eine Assistentensielle an der chemisch-technischen Fachschule in Karlsruhe. Seit 1865 ist Petersen Inhaber des chemisch-technischen Privatlaboratoriums in Frankfurt dein er auch heute noch vorsteht. Von 1869 bis 1877 war Petersen zugleich Lehrer der Chemie und Mineralogie an der höheren Gewerbeschule in Frankfurt. Seit 1880 ist er Präsident der Chemischen Gesellschaft. Wiederholt war er auch Vorsitzender des Physikalischen Vereins, der. ihn zum Ehrenmitgliede ernannt hat. Ebenso gehört er seit Jahren dem Vorstande der Senckcnbergischen Naturforschenden Ge­sellschaft an. 1891 lvurde Petersen vereidigter Handels- chemiker, 1895 erhielt er das Diplom als Nahrungsmitrel- chemiker. Zwei Jahre später wurde ihm der Profcssortitel verliehen. Professor Petersen Hai sich durch seine fachwissen-, schaftlichen Arbeiren in der Gelehrtenwelt einen Namen ge­macht. 1857 erschien von ihm in Göttingen eine Abhand« lung: «Neue Produkte aus der Verbindung von Aldehyden mit saurem und schroefcligsaurem Ammoniak". Es folgten weiter: «Die Typentheorie und die Molckularformeln" (Berlin 1862); »Die chemische Analyse, qualitativ und quantitativ", ein zweibändiges Werk (1863 und 1864). Seit 1679 redigiert Tr. Petersen die Jahresberichte de? Physi­kalischen Vereins, in denen er auch zahlreiche Abhandlungen erscheinen liest. Profestor Petersen hat sich aber durch seine ausgedehnte Tätigkeit als Gelehrter die Freude an den Schönheiten der Natur keineswegs verkümmern lasten. Als eifriger Alpinist ging er, so oft eS ihm seine Berufspflichtcn erlaubten, in die Berge. Wie in allen Dingen, so begnügte er sich auch hier nicht damit, allein zu genietzen, sondern er wollte anderen von seinen Erfahrungen Mitteilen und auf diese Weise befruchtend und anregend wirken. Er wurde 1875 Begründer der jedem Alpenfreunde bekannte» «Mit­teilungen des Deutschen und Oesterrcichischcn Alpenvereins", 1883 gründete er dieTonristen-Zcitung".^ Seit 1889 ist Profestor Petersen Präses der Sektion Frankfurt des Alpenvereins. 1374 bis 1876 war er Zenttalpräsident des Alpcnvcreins. Sonntag den 8. April feiern der Physi­kalische Verein, der Deursche und Ocsterreichische Alpen- berein (Sektion Frankfurt), die Chemische Gesellschaft und die Senckenbergische Natursorschende Gesellschaft den 70. Ge­burtstag von Profestor Dr. Petersen. Die Akademische Feier ist abends 7 Uhr im Hörsaale des P.. Malischen

! Vereins, das Festniahl abends 8 Uhr im Frankfurter Hof.

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